Redewendungen sind ein wichtiger Teil unserer alltäglichen Sprache. Sie werden oft ganz selbstverständlich benutzt, um allgemein verständliche Aussagen zu tätigen. Die Bedeutung und Herkunft dieser Redewendungen ist dagegen nicht immer klar. Auch nicht bei allseits bekannten Zahn-Redensarten. Wir stellen jeden Monat eine bekannte bissige Zahn-Redensart vor und erklären, wie diese entstanden ist. Viel Spaß dabei!
Stellen Sie sich bitte einmal vor, uns würden tatsächlich Haare auf den Zähnen wachsen. Eine unangenehme Vorstellung! Und auch für den Zahnarztbesuch nicht unbedingt vorteilhaft. Glücklicherweise ist das nur eine Zahn-Redensart. Doch wo kommt diese her?
Starke Körperbehaarung steht seit jeher und in vielen Kulturkreisen als deutlich erkennbares Zeichen für Stärke, Kraft und Macht. Jemand, der “Haare auf den Zähnen” hat, wurde und wird allgemein als sehr durchsetzungsfähig und willensstark oder gar herrschsüchtig bezeichnet. Das Sprichwort wird also für Personen verwendet, die selbstbewusst und scharfzüngig ihre Meinung vertreten. Sie stehen für sich ein und setzen sich oftmals mit einem ironischen Unterton zur Wehr
Mit dem Ausdruck “Bis an die Zähne bewaffnet” bezeichnet man Menschen, die mit bestmöglicher Bewaffnung in einen ernstzunehmenden Kampf ziehen. Und wenn nötig jeden einzelnen Zahn in dieser Auseinandersetzung zur Verteidigung nutzen.
Es handelt sich also um Menschen, die uns mit sorgfältig ausgewählten Waffen das Fürchten lehren wollen und ohne Zögern bereit sind, diese Waffen auch einzusetzen. Diese Redewendung hat ihren Ursprung im kriegerischen Umfeld des Mittelalters und bezeichnet nicht nur einen gut ausgerüsteten, sondern auch einen gut vorbereiteten und angriffslustigen Gegner.
Diese Redensart wird verwendet, um klar zum Ausdruck zu bringen, dass Eile geboten ist.
Ihre ursprüngliche Bedeutung hat sie vermutlich bereits im Mittelalter erlangt. Über den offenen Herdstellen mittelalterlicher Behausungen hing der Kessel oder der Kochtopf sehr oft an einer Metallleiste, die mit Zacken (Zähnen) bestückt war. Der Kochtopf oder Kessel wurde tiefer über das Feuer gehängt, wenn man einen Zahn zulegte. Die größere Hitze des Feuers beschleunigte den Kochvorgang deutlich.
Darüber hinaus bezeichnen wir die Zacken eines Sägeblattes ebenfalls als Säge-“Zähne”. Hier wird nicht nur der optischen Ähnlichkeit zu einem Zahn Rechnung getragen; es zeigt ebenfalls sehr deutlich, dass wir den Zahn an sich als stabiles, widerstandsfähiges Gebilde ansehen.
Wenn man über einen längeren Zeitraum bis an die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit gefordert und deshalb völlig erschöpft ist, geht man redensartlich „auf dem Zahnfleisch“. Das Gehen auf dem roten, leicht blutenden und empfindlichen Zahnfleisch steht hier als Synonym für wund gelaufene Fußsohlen durch einen langen Marsch.
Die Schmerzen bei jedem weiteren Schritt machen das Vorankommen fast unmöglich. Wahrscheinlich bezieht sich diese Redensart auf Soldaten, die sich auf langen Märschen die Füße wund gelaufen haben.
Diese Redewendung geht auf eine Verhaltensweise aus dem Tierreich zurück: Hunde, Wölfe und andere Raubtiere zeigen zur Demonstration ihrer Wehrhaftigkeit und Bedrohlichkeit ihre Zähne.
Die Zähne zeigen bedeutet also, unmissverständlich klar zu machen, dass man stark und angriffsbereit ist. Es ist eine eindeutige Drohgebärde an die Kontrahenten.
Alle genannten Redewendungen rund ums Thema “Zahn” sind im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde. Wir benutzen sie täglich. Oft sogar, ohne es zu merken. Unsere Zähne sind unerlässlich – nicht nur für unsere gesprochene Kommunikation. Wir benötigen sie außerdem zwingend zur Nahrungsaufnahme. Weiterhin sind sie ein wichtiger Teil unseres Erscheinungsbildes. Ein Lächeln macht nicht nur schön und sympathisch. Gemäß eines afrikanischen Sprichwortes reinigt Lachen außerdem die Zähne.
Quellen: iStock, DentNet
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Web-Seminare 2024
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“Tipps für Kids – So bleiben (Kinder-) Zähne fit”
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Kursreihe Zahn- und Mundgesundheit Fachkundereihe „Zahngesundheitsförderung“
Kurs 1B: Dienstag, 14.05.2024 bis Mittwoche, 15.05.2024
Kurs 2B: Dienstag, 23.07.2024 und Mittwoch, 24.07.2024
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AKTIONSNACHMITTAG
“So bleiben (Kinder-) Zähne fit”
Donnerstag, 18. April 2024 von 16 – 19 Uhr
Veranstaltungsort:
VHS Stuttgart, Theodor-Bäuerle-Saal, Rotebühlplatz 28, 70372 Stuttgart